Starke Bilder
Am 26. September dieses Jahres verfasste ich einen Beitrag über die Bildkompetenz. Kurz zusammengefasst ging es dabei um die Wirkung von Farben und Bilder auf unser Unterbewusstsein. Der Wissensschatz eines Fotografen reicht im Regelfall bis zur Wirkung eines Bildes im Auge und im Gehirn. Bei diesem Wissensgebiet gibt es allerdings noch eine Menge blinder Flecken. Andererseits sollten wir in der Werbefotografie über Wechselwirkungen von Bildinhalt, Stimmung und Authentizität Bescheid wissen.
In den vergangenen Wochen machte ich einige Experimente und beobachtete, wie Suchmaschinen und Social-Media-Plattformen arbeiten. Maschinen folgen Handlungsvorschriften und sind frei von jeglicher suggestiver Wahrnehmung. Sie sind darauf programmiert, nach universellem Geschmack zu filtern. Wenn es also Bilder gibt, die die Suchmaschinen bevorzugen, müsste sich auch herausfinden lassen, welche charakteristischen Bildstile sich für die Fotografie daraus ableiten lassen. Also machte ich mich daran, in ein und demselben Posting verschiedene Fotostile mit ähnlichem Bildinhalt und gleichen alternativ Texten zu veröffentlichen. Das Resultat ist eindeutig: Abgesehen von der Vorliebe für die Gesichtserkennung bevorzugen Suchmaschinen eher intensive Farben und Bilder mit plakativen Inhalten. Damit ist zwar die Frage nicht geklärt, wie ein Bild auf Rezipient:innen wirkt, aber immerhin hilft diese Erkenntnis uns und unseren Kund:innen dabei, schneller gefunden und besser wahrgenommen zu werden.
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