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Eine Standpunktfrage

Was ist eigentlich der viel zitierte richtige Blick in der Fotografie? Ich bin dieser, für einen Profi eher eigenartig anmutenden Frage nachgegangen und bin zu folgenden Erkenntnis gelangt: Oftmals reichen nur einige Meter links oder rechts zu gehen und schon ergibt sich von ein und dem selben Motiv ein ganz anderes Bild. Selbst der Lichteinfall und die daraus resultierenden Schatten ändern sich.


Als Berufsfotograf hatte ich selten Zeit für solche Experimente. In vielen Fällen habe ich oftmals gar nicht auf den Auslöser gedrückt und habe den Standpunkt eher intuitiv geändert, um zu einem guten Ergebnis zu gelangen. Diese Intuition ist oft das Ergebnis jahrelanger Erfahrung, die uns lehrt, wie entscheidend der richtige Standpunkt für die Wirkung eines Fotos ist.

Es ist spannend zu beobachten, wie sich die Perspektive verändert, je nachdem, wo wir uns befinden. Ein Motiv kann aus der einen Position majestätisch wirken, während es aus einer anderen Sicht eher unscheinbar erscheint. Der Wechsel der Perspektive eröffnet nicht nur neue Blickwinkel, sondern auch emotionale Tiefe.


Das Spiel mit Licht und Schatten ist ebenso entscheidend. Ein sanfter Sonnenstrahl kann die Textur und die Farben eines Motivs hervorheben, während eine Wolke ohne Vorwarnung die gesamte Stimmung verändern kann.

Bitte vergleichen Sie die Bilder, die während meiner Skitour in Obertauern entstanden sind. Obwohl sie innerhalb weniger Meter aufgenommen wurden, zeigen sie, wie unterschiedlich das gleiche Motiv in verschiedenen Perspektiven und Lichtverhältnissen wirken kann. Ich denke, die meisten Betrachter dieser Aufnahmen werden zu einem ähnlichen Ergebnis kommen und die unterschiedlichen Facetten des vermeintlich gleichen Motivs erkennen.


Eine Standpunktfrage



 
 
 

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