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DER SANKT–JOSEF–SEE:

die Entdeckung eines Kleinods in Osttirol

Auf der Suche nach den schönsten und noch weitgehend unbekannten Plätzen Österreichs entdeckte der Gmundner Josef Reiter ein wahres Kleinod in der Rieserfernergruppe in Osttirol.

Josef Reiter betreibt in Gmunden ein innovatives Foto- und Designstudio mit Schwerpunkt Kalendergestaltung. Seit mehr als zehn Jahren ist er für seinen jährlichen Wandkalender „Made in Austria“ in ganz Österreich mit der Kamera unterwegs,

um einzigartige Blicke auf österreichische Landschaften einzufangen. Da er auch ein Bergfex ist, liegen ihm die Alpen besonders am Herzen.

 

Ein Gletschersee ohne Vergangenheit

Eine Kundin erzählte Reiter 2015 von einem abgelegenen, namenlosen 40 bis 50 Hektar großen Gletschersee in Osttirol. Sein Interesse war geweckt. Ein unbekannter See in wunderbarer Gegend – das könnte ein ganz besonderes Fotomotiv ergeben. Josef Reiters Recherchen ergaben, dass dieser See in der Riesenfernergruppe erst vor 30 Jahren entstand und nur im Juli und August auftaut. Aufgrund dieser Gegebenheiten war der See weder der breiten Öffentlichkeit bekannt noch hatte er einen Namen. Der erste Versuch im August 2017, zu dem rätselhaften See ohne Namen zu gelangen, blieb allerdings ohne Erfolg. „Leider scheiterte ich wegen meiner Fotoausrüstung an einer Kletterpassage über die Rosshornscharte (2.913 m). Die Ausrüstung war zu schwer und zu unhandlich. Außerdem war ich alleine unterwegs und es gab keinen Telefonempfang. Es war einfach zu gefährlich und somit zwang mich mein Gewissen zur Umkehr“, erzählt Reiter.

 

Die Taufe des Sees

Im Juli 2018 klappte es schließlich, Reiter gelangte mit einer abgespeckten Fotoausrüstung erfolgreich über die Rosshornscharte zum See ohne Namen. Und war überwältigt, als er den glasklaren See vor der Kulisse der Riesenfernergruppe das erste Mal erblickte. Anstatt ein Dankgebet zu sprechen, machte er standesgemäß Fotos und ein kurzes Drohnenvideo und taufte das eisige Gewässer auf den klingenden Namen Sankt-Josef-See. „Ich habe zwar keinen neuen Kontinent entdeckt, aber für österreichische Verhältnisse und vor allem für mich war es ein unvergessliches Abenteuer und eine großartige Herausforderung. Ich war wegen eines Bergunfalls monatelang an den Rollstuhl gefesselt und musste erst wieder Laufen lernen. Wo, wenn nicht an diesem entlegenen, wunderbaren Ort denkt man intensiv über das Leben nach“, erzählt Josef Reiter, der davon überzeugt ist, dass es noch viele Plätze in Österreich gibt, die es Wert sind, (neu)entdeckt zu werden.

Mehr Informationen zum Sankt-Josef-See:

Tourdaten auf alpenvereinaktiv.com und auf bergfex.at

Eintrag „Sankt Josef See“ auf Google Earth

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