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Wie in einer anderen Welt

Wer oft und an verschiedenen Orten dieser Welt unterwegs ist, hat sicher schon einmal den Eindruck gehabt, auf einem anderen Planeten zu wandeln. Vor einigen Tagen war ich mit meiner elfjährigen Tochter in den Seetaler Alpen unterwegs. Das Wetter war durchwachsen, und der Wind blies uns ordentlich ins Gesicht. Die Vegetation in den Bergen war noch karg; gerade erst waren die Süd- und Westhänge schneefrei geworden, während die Nord- und Osthänge zur Hälfte ausgeapert waren. Dieses Bild stellte unsere Klischeevorstellung von der Alpenwelt in den Hintergrund und schuf eine ungewohnte Kulisse.


Besonders eindrucksvoll wurde dieses Gefühl der Unwirklichkeit, als wir die vor uns liegenden Bergseen aus der Vogelperspektive betrachteten. Die Wolken, die umliegenden Berge und das Tal wechselten ständig das Licht und verwandelten die Landschaft in ein lebendiges Schauspiel. Bis vor einigen Tagen dachte ich, dass solche Eindrücke vielleicht nur ein persönliches Empfinden sind, das durch stundenlanges Wandern in einer menschenleeren Gegend hervorgerufen wird.


Doch diesmal sprach meine Tochter voller positiver Emotionen davon, dass sie sich wie auf einem anderen Planeten fühlte. Und ich denke, sie hat damit recht. Es gibt eine Welt, die uns abseits des Alltäglichen eine völlig neue Realität präsentiert. Diese Momente der Unwirklichkeit und des Staunens sind es, die das Reisen so besonders machen. Sie ermöglichen es uns, die Schönheit und die Vielfalt der Natur zu erleben und in eine Realität einzutauchen, die uns oft verborgen bleibt.

In solchen Augenblicken wird uns bewusst, dass die Welt mehr ist als nur das Gewohnte – sie ist ein Ort voller Wunder, die darauf warten, entdeckt zu werden.


Wie in einer anderen Welt




 
 
 

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