Landschaftsfotografie: Die Vorbereitung auf das Unbekannte
- Vera und Josef Reiter
- 20. Mai
- 2 Min. Lesezeit
Für mich beginnt die Landschaftsfotografie bereits am Rechner. Neben den bekannten „Fotopoints“ suche ich gezielt nach versteckten, weniger bekannten Regionen, die oft schwerer zu erreichen sind. Diese Orte bieten oft eine einzigartige Perspektive und authentische Landschaften, die das Herz eines jeden Fotografen höherschlagen lassen. Die Vorbereitung ist dabei das A und O: Am Vortag bereite ich meine Ausrüstung akribisch vor, denn schon eine vergessene Speicherkarte oder ein leerer Akku kann nicht nur unangenehm, sondern auch sehr unprofessionell sein.
Meine letzte Tour führte mich in die beeindruckenden Seetaler Alpen, genauer gesagt auf den Kreiskogel zu den Ochsenlacken und zurück zur Winterleitenhütte entlang der malerischen Winterleiten Seen im Bezirk Judenburg. Obwohl wir bereits Ende Mai hatten, war für den Tag ein typisches Aprilwetter angesagt – und das sollte sich bewahrheiten. Temperaturen um den Nullpunkt, Graupelschauer und kräftige Windböen begleiteten uns auf unserer Reise.
Aus fotografischer Sicht war es ein äußerst interessanter Tag. Das Spiel von Licht und Schatten, das durch die bewölkten Himmel erzeugt wurde, sorgte für eine wunderbare Abwechslung in meinen Bildern.
Es ist wahr, dass die Landschaftsfotografie Geduld und eine ausgeprägte Beobachtungsgabe erfordert. Der Wind schob die Wolken geschäftig über den Himmel, und ich konnte absehen, wann das Licht bestimmte Teile der Landschaft erhellen würde. Gleichzeitig musste ich jedoch auch die ungewollte Bewegungsunschärfe, insbesondere von den Wolken, berücksichtigen.
Apropos Wolken: Sie sind strukturierte, dreidimensionale Gebilde, die in der Landschaftsfotografie eine zentrale Rolle spielen. Die richtige Belichtung hat trotz der innovativen Möglichkeiten in der Bildbearbeitung nicht an Bedeutung verloren. Ein weißer Fleck anstelle einer Wolke würde ein Landschaftsbild für mich unbrauchbar machen. Ein nachträglich künstlich eingezogener Himmel widerspricht meinen Prinzipien als Fotograf und meiner Ehre.
Landschaftsfotografie ist mehr als nur das Drücken eines Auslösers. Sie ist eine Kombination aus sorgfältiger Planung, Geduld und dem Streben nach dem perfekten Moment. Wenn ich durch die unberührte Natur wandere und das Licht mit den Wolken spielt, bin ich in meinem Element. Jede Aufnahme ist eine neue Chance, die Schönheit der Welt einzufangen – und ich freue mich darauf, diese Erlebnisse mit euch zu teilen.
Landschaftsfotografie: Die Vorbereitung auf das Unbekannte
Comments